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Die Zukunft des Marketings – Interview mit Prof. Michael Grund

In diesem b-ahead-Interview geht es um die Definition, die Gegenwart und die Zukunft von Marketing. Auskunft gibt Prof. Michael Grund, Leiter des «Center for Marketing» und Dozent an der Hochschule für Wirtschaft Zürich.

Michael Grund ist ausgewiesener Marketingspezialist: Der Wissenschaftler erlangte sein Marketingdiplom an der Universität in Mannheim, schrieb seine Doktorarbeit an der Universität Basel und war anschliessend Head of Marketing Intelligence beim Telekommunikationskonzern Sunrise. Heute leitet der Familienvater das «Center for Marketing» an der Hochschule für Wirtschaft Zürich.

Im Interview mit b-ahead-Agenturgründer Matthias M. Mattenberger beleuchtet er verschiedenste Bereiche von Marketing: So postuliert er zum Beispiel, dass Marketing eine Denkhaltung sein sollte. «Ein Unternehmen ist erfolgreicher, wenn es marktorientiert geführt wird.» Die marktorientierte Unternehmensführung soll dabei nicht an der Türe der Marketingabteil Halt machen sondern darüber hinaus gültig sein. Damit jeder Mitarbeiter zu einem Teil des Unternehmenserfolg mittragen kann.

Trotz stetem Wandel in der Branche seien in den letzten 50 Jahren die vier Ps die Felsen in der Brandung geblieben. Also die Frage nach: Wie soll unsere Leistung aussehen, wie soll sich der Preis gestalten, wie sollen wir mit dem Kunden in Kontakt treten und wie wollen wir mit ihm kommunizieren.
(Anm. Die vier Ps: Product, Price, Place, Promotion. Und auf deutsch: Produkt, Preis, Kommunikation, Distribution.)

Entgegen der Aussage von Autor Bill Lee (2012 in einem Harvard Business Review) Marketing sei tot, empfindet er das Genre als sehr lebendig. Eventuell müsse man den Begriff neu definieren. Heute gehe es mehr denn je darum einen Mehrwert zu bieten, für den die Menschen bereit sind zu zahlen. Also mittels Content differenzieren und relevanten und guten Content liefern.

Spannend sind seine Aussagen zum digitalen Marketing: Da sei trotz grosser Euphorie Vorsicht geboten. «Die Tendenz ist klar und zeigt ins Digitale.» Trotzdem finden noch ganz viele Touchpoints und Erstkontakte offline statt. Er nennt das Beispiel von Restaurants, die wohl digital Kunden zu sich bringen können, der Moment der Wahrheit findet dann aber offline statt. Und erst dieser entscheidet über gute oder schlechte Bewertungen in digitalen Portalen und erneuten Besuch.

Grund rät kleinen Unternehmen den Charme der Kundennähe zu nutzen. Denn dieser unterscheidet sie von Grossunternehmen und den Mitbewerbern aus dem Ausland.

Als Beispiel für gutes Marketing nennt er den Autohersteller Tesla von Vordenker Elon Musk. Der US-Amerikaner schaffte es für sein physisch noch nicht vorhandenes Model 3 400’000 Menschen 1’000 Franken anzahlen zu lassen. Und dies obwohl sie den Wagen noch nie gesehen haben.

Weitere spannende Einsichten in die Welt des Marketings erfahren Sie im Video-Interview mit Prof. Dr. Michael Grund.

 

Fragen aus dem Interview

  • Was macht das «Center for Marketing»?
  • Wie definieren Sie Marketing?
  • Was waren die grossen Veränderungen im Marketing?
  • Was waren die gleichbleibenden Faktoren im Marketing?
  • «Is Marketing dead» – «ist Marketing tot»? (Aussage von Autor Bill Lee, 2012 in einem Harvard Business Review.)
  • Wo sehen Sie die Zukunft von Marketing?
  • Haben Content- und Inbound-Marketing Zukunft?
  • Nennen Sie ein gutes Marketing-Beispiel?

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